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Nashorn: Erster erfolgreicher Embryotransfer

Forscher haben erstmals erfolgreich einen durch künstliche Befruchtung erzeugten Embryo eines Südlichen Breitmaulnashorns in eine Nashorn-Leihmutter in Kenia eingepflanzt. Dies bedeutet einen entscheidenden Fortschritt bei der Rettung der vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashörner.

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Im März 2018 starb Sudan, der letzte Nördliche Breitmaulnashornbulle (Ceratotherium simum cottoni), und hinterließ als einzige überlebende Artgenossen seine Tochter Najin und Enkelin Fatu. Seither sucht das internationale Forschungs- und Naturschutzkonsortium BioRescue zusammen mit dem Leibniz-Insitut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin einen Weg, um die Zahl der Nördlichen Breitmaulnashörner mittels künstlicher Befruchtung zu erhöhen. In den vergangenen vier Jahren haben Wissenschaftler 29 künstlich erzeugte Embryonen hergestellt und kryokonserviert. Diese wurden jedoch noch nicht in Leihmütter eingesetzt. Da Najin und Fatu selbst nicht in der Lage sind, Nachwuchs auszutragen und aufgrund der geringen Anzahl an verfügbaren Embryonen, soll erst sichergestellt werden, dass die Methode einen künstlich befruchteten Embryo erfolgreich in eine Nashorn-Leihmutter einzupflanzen, funktioniert. Deswegen werden seit geraumer Zeit Versuche mit den nahe verwandten Südlichen Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum simum) durchgeführt.

Nun ist ein Durchbruch gelungen: Nach 13 erfolglosen Versuchen konnte die weltweit erste Schwangerschaft des Südlichen Breitmaulnashorns Curra nach einem Embryotransfer vermeldet werden. Die Eizellen für die Embryonen stammten von einem Weibchen im belgischen Zoo Pairi Daiza, das Sperma von einem Männchen aus dem Zoo Salzburg. Hauptziel des Projekts ist es, diese Technik auf das Nördliche Breitmaulnashorn zu übertragen. Die zwei Nördlichen Breitmaulnashornweibchen in Kenia, Najin und Fatu, sollen als Betreuerinnen für zukünftige Nashorn-Babys dienen. Die kryokonservierten Embryonen sollen in Leihmütter der südlichen Nashorn-Unterart eingesetzt und ausgetragen werden, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren. Trotz der Schwierigkeiten, wie dem Verlust der Leihmutter Curra und des Embryos aufgrund einer Infektion, hat dieser Fall gezeigt, dass Embryotransfers bei Nashörnern möglich sind, was einen wissenschaftlichen Durchbruch und einen wichtigen Schritt zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns darstellt.

Das Forscherteam passte die Methode des Embryotransfers, die bei Menschen und anderen Tieren wie Pferden und Kühen etabliert ist, an die Nashörner an – eine besondere Herausforderung bei diesen rund zwei Tonnen schweren Tieren. Nun will das Team die Technik weiter verfeinern und neue Leihmütter finden. Diese werden durch das Paarungsverhalten eines sterilisierten Nashorn-Bullen identifiziert, der anzeigt, wann die Weibchen empfängnisbereit sind.

Der Fortschritt bedeutet Hoffnung für das Nördliche Breitmaulnashorn, das als das seltenste Großsäugetier der Welt gilt. Der Erfolg des Projekts könnte einen entscheidenden Beitrag zur Arterhaltung leisten.

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